Heizkosten sparen
Richtige Temperatur für den Raum wählen
Jedes Grad weniger spart bis zu sechs Prozent Heizenergie. … Als Richtlinien für die einzelnen Räume gelten folgende Richtwerte:
- Wohn- und Kinderzimmer: 20 bis 22 °C
- Schlafzimmer: 16 bis 18 °C
- Küche: 18 bis 20 °C
- Badezimmer: 22 bis 23 °C
- Vor dem Schlafengehen sollte die Temperatur in den Wohnräumen gesenkt werden, um zu vermeiden, dass dort die ganze Nacht über sinnlos geheizt wird. Spartipp: Drehen Sie die Heizung schon eine halbe bis eine Stunde vor dem Zubettgehen herunter, um die Restwärme auszunutzen.
Elektronische Thermostate
Um die Raumtemperatur genau zu bestimmen, können natürlich normale Thermometer helfen. Besser und besonders effektiv sind jedoch programmierbare, elektronische Thermostate, die statt der meist vorhandenen Drehthermostate aufgesetzt werden. Sie helfen nicht nur, die Temperatur konstant zu halten. Sie können auch so programmiert werden, dass die Heizungen nur dann für Wärme sorgen, wenn sie benötigt werden. Dadurch ist es beispielsweise zur üblichen Aufstehzeit in Küche und Bad schön warm, während der Arbeitszeit und nachts jedoch werden die Temperaturen automatisch abgesenkt. Wann es in welchem Raum wie warm sein soll, kann sogar für jeden Tag einzeln eingestellt werden, sodass es am Wochenende zum Beispiel ganztags wärmer ist als in der Woche. Elektronische Thermostate gibt es in jedem Bau- und Elektronikfachmarkt. Sie kosten zwischen 10 und 50 Euro pro Heizkörper. Die Investition hat sich allerdings meist spätestens nach einem Jahr gelohnt, denn mit clever abgestimmten Heizintervallen können etwa zehn Prozent der Heizenergie gespart werden.
Herkömmliche Thermostate richtig einstellen
Wer nicht in moderne Thermostate investieren möchte, der sollte die bereits vorhandenen richtig zu bedienen wissen. In den meisten Wohnungen sind Drehthermostate verbaut, die neben dem Frostschutz-Symbol eine fünfstufige Skala anzeigen. Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass es im Raum am schnellsten warm wird, wenn das Thermostat auf die 5 gedreht wird. Die Wahrheit ist: Es dauert bei den Stufen 3, 4 und 5 gleich lang, um einen Raum auf 20 °C zu heizen. Der Unterschied besteht lediglich darin, wie lang der Heizkörper danach weiter erhitzt wird. Bei Stufe 3 stellt er bei etwa 20 °C das Heizen ein, bei Stufe 5 heizt er weiter, bis etwa 28 °C erreicht sind. Als Faustregel gilt: Zwischen den einzelnen Stufen liegt der Temperaturunterschied ungefähr bei 4 °C.
Damit Thermostate effektiv arbeiten, sollten sie etwa alle 15 Jahre erneuert werden. Eventuell lohnt sich beim nächsten Umtausch dann die Investition in elektronische Modelle.
Heizung regelmäßig entlüften
Wenn es im Heizkörper gluckert und es gefühlt immer länger dauert, bis die Heizung warm wird, wird es höchste Zeit, den Heizkörper zu entlüften. Mittels eines Schlüsselchens können die Luftblasen, die sich in den Heizungsrohren angesammelt haben, entweichen. Wenn besonders viel Luft entwichen ist, kann es notwendig sein, in der Heizanlage Wasser nachzufüllen. In einem Mietshaus sollte darüber der Hausmeister oder die Hausverwaltung informiert werden. Experten schätzen, dass mit dem regelmäßigen Entlüften der Heizkörper in einer Mietwohnung etwa 20 Euro pro Jahr gespart werden können.
Stoßlüften statt stundenlanges Ankippen der Fenster
Lüften ist wichtig, um trockene, sauerstoffreiche Luft in die Räume zu lassen und die verbrauchte, feuchte Luft der Wohnräume nach draußen entweichen zu lassen. Das ist nicht nur für das Raumklima wichtig, sondern vermeidet auch Schimmelbildung. Besser, als die Fenster stundenlang angekippt zu lassen, ist regelmäßiges Stoßlüften, bei dem die Fenster für einen kurzen Zeitraum vollständig geöffnet werden. Damit wird verhindert, dass die Räume, die Wände und das Mobiliar auskühlen, was ebenfalls Schimmelpilze begünstigen könnte. Außerdem muss die Wohnung anschließend nicht energieaufwändig wieder hochgeheizt werden: Das spart laut Mieterbund bis zu 200 Euro pro Heizsaison. Drei bis fünfmal am Tag sollten die Fenster weit geöffnet werden, je nach Außentemperatur im Winter für fünf bis zwanzig Minuten. Zudem sollte nach jedem Baden und Duschen stoßgelüftet werden, um die entstandene Luftfeuchte entweichen zu lassen. Wichtig ist, vor dem Lüften die Thermostate herunterzuregeln, damit nicht automatisch die Heizung anspringt. Bei einigen elektronischen Thermostate ist das nicht nötig. Sie erkennen von alleine, wenn gerade gelüftet wird.
Warmwasser sparen
Ein großer Teil der Heizenergie wird für warmes Wasser verbraucht. Besonders viel geht für die Badewanne drauf: Eine Wannenfüllung verbraucht fast doppelt so viel warmes Wasser wie einmal Duschen. Sparduschköpfe und Durchflussbegrenzer sorgen dafür, dass beim Duschen weniger Wasser verbraucht wird. Sie gibt es für zehn bis zwanzig Euro im Baumarkt zu kaufen. Beim Händewaschen reicht es übrigens aus hygienischer Sicht völlig aus, kaltes Wasser zu verwenden. Keime werden aufgrund der Temperatur im warmen Wasser nicht besser abgetötet als im kalten – dafür müsste das Wasser schon kochend heiß sein. Seife entfaltet jedoch auch im kalten Wasser seine volle Reinigungskraft.
Heizungen frei und Türen geschlossen halten
Wer die Heizkörper frei hält, kann bis zu 15 Prozent Energie sparen. Möbelstücke oder Gardinen gehören also nicht direkt vor die Heizung.
Die Türen von beheizten Zimmern sollten möglichst immer geschlossen bleiben. Damit entweicht keine warme Luft in den kühleren Flur, es muss also generell weniger geheizt werden. Wer das immer wieder vergisst, dem könnten automatische Türschließer aus dem Baumarkt helfen.
Fenster isolieren und Jalousien schließen
Balkontüren und Fenster sind nach einigen Jahren manchmal undicht. Wenn die Schließgummis verschlissen sind, zieht es durch die Ritzen. Ein brennendes Teelicht ans Fenster gestellt, ist ein guter Indikator dafür: Zieht es durch die Fenster, wird die Flamme immer wieder flackern. Selbstklebendes Schaumdichtungsband und Gummidichtungen aus dem Baumarkt lassen sich einfach anbringen und sorgen dafür, dass die Fenster wieder dicht sind und weniger Heizenergie verbraucht wird.
Generell begünstigen Fenster selbst im verschlossenen, abgedichteten Zustand, dass Wärme entweicht, schließlich sind sie eine recht große, ungedämmte Fläche. Nachts und tagsüber in unbenutzten Zimmern sollten deshalb im Winter die Jalousien oder Rollläden heruntergelassen werden. Dadurch werden die Zimmer besser isoliert und der Wärmeverlust reduziert.
https://www.mdr.de/umschau/quicktipp/quicktipp-heizkosten-senken-100.html
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