Garagen — Flachdach
Bei der Ausbildung des Garagendachs als Dachwanne erfolgt die Entwässerung in der Regel über einen Dacheinlauf und über ein innenliegendes Fallrohr aus Kunststoff bis zur Unterkante des Garagenbodens. Der Anschluss an den bauseitigen Kanal stellt eine bauseitige Leistung dar. Aufgrund der Kleinflächigkeit des Daches und der statischen Belastbarkeit ist ein Notüberlauf nicht erforderlich.
Die Dachabdichtung ist im Regelfall ein Bestandteil des industriell hergestellten Bauproduktes „Betonfertiggarage nach EN 13978-1“ mit CE-Kennzeichnung. Es handelt sich um keine eigenständige handwerklich hergestellte Bauleistung oder Ausführung.
Die Bemessung und Konstruktion der Dachabdichtung erfolgt, unter Einhaltung der Bestimmungen der harmonisierten Produktnorm DIN EN 13978-1, durch den Hersteller. Die nationalen Regeln der DIN 18531 (vom Juli 2017) oder die Flachdachrichtlinie des Dachdeckerhandwerks sind für dieses baurechtlich untergeordnete Bauwerk nicht die technischen Grundlagen.
Die in der Regel einlagig aufgebrachten Dichtmaterialien müssen ein ausreichendes Dehnverhalten besitzen, damit sie rissüberbrückend wirken können. Dieses ist auf die bei Betonfertiggaragen zulässige Rissbreite (von bis zu 0,4 mm) abzustimmen.
Ein Dachrandprofil als Attikaverwahrung ist nicht erforderlich. Jedoch können dadurch die Dauerhaftigkeit des Bauwerks weiter erhöht und darüber hinaus, bei entsprechender Farbgebung, gestalterische Akzente gesetzt werden. Ein Wandanschluss zu angrenzenden Bauwerken ist eine bauseitige Leistung.
Um die Dauerhaftigkeit der Dachabdichtung zu gewährleisten, wird eine halbjährliche Wartung mit Reinigung des Dachablaufes und Entfernung von Fremdkörpern und Wildwuchs empfohlen.
DIN EN 13978-1:
4.3.8.2.2 Abdichtung des Daches
Das Dach der Garage ist mit einer Dachabdichtung zu versehen, wenn nicht durch andere Maßnahmen die
Wasserundurchlässigkeit sichergestellt wird (z. B. durch wasserundurchlässigen Beton).
Mögliche Dachabdichtungen sind unter anderem:
– Schweißbahnen in einer oder mehreren Lagen;
– flüssige Kunststoffbeschichtungen.
Pfützenbildung auf der Dachabdichtung ist zulässig. In jedem Fall ist die Funktion der Dachentwässerung (z. B. des Dachgullys) durch regelmäßige Wartung sicherzustellen. Wenn das Dach als Wanne ausgebildet ist, ist das Überlaufen des Wassers über den Wannenrand im Fall einer Verstopfung des Dachgullys zulässig, vorausgesetzt, das zusätzliche Gewicht auf dem Dach wird bei der statischen Berechnung berücksichtigt.
Flüssige Kunststoffbeschichtungen müssen zur Überbrückung von Rissen bis zu einer Breite von 0,4 mm bei einer hydrostatischen Druckhöhe von 1 kPa geeignet sein.
https://www.bauexpertenforum.de/threads/wasser-auf-fertiggaragendach.89742/
Dachrandabdeckungen und -profile
Zu den klassischen Aufgaben der Dachrandprofile gehört es, das seitliche Hinter – oder Unterlaufen von Wasser unter die Flachdachbahnen zu verhindern und den Rand gegen Kräfte infolge Windsogs zu sichern.
Gleichzeitig muss die relative Beweglichkeit zwischen Dachabdichtung, Dachrandabschluss und Rohbau (tragende Decke, ggf. Attika) gewährleistet sein, um die unterschiedlichen thermischen Längenänderungen der beteiligten Materialien zu kompensieren.
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Die Alternative zur Dachrandabdeckung sind Dachrandprofile, die sowohl mit als auch ohne Attika ausgeführt werden können. Ursprünglich handelte es sich um simple einteilige T -Bleche, die in den Abdichtungsaufbau eingeklebt wurden und ihn seitlich schützten.
Ein solcher Aufbau vermag aber nicht auf thermische Längenänderungen zu reagieren, weshalb heute nur noch zwei- oder mehrteilige Dachrandprofile zum Einsatz kommen: Ein verdecktes inneres Profil dient dem geklemmten Anschluss der Abdichtungsbahnen, die separate Blende bildet den schützenden optischen Abschluss zur Außenseite.
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