So stark sind die Hausverwaltungen
Es ist jedes Jahr der selbe Kampf: Nämlich jener um ausgefüllte Fragebögen für das Hausverwalterranking, das heuer zum dritten Mal stattfindet. Denn so wirklich gerne lassen sich die Hausverwalter nicht in die Karten schauen. Viel Öffentlichkeitsarbeit brauche man nicht, hört man von vielen aus dieser Branche, und wenn, dann läuft alles über Mundpropaganda. Doch diese Zeiten schwinden zunehmend: Die Digitalisierung und der Drang des Menschen, schnell und unkompliziert zu seiner gewünschten Dienstleistung zu kommen, lassen entsprechende Maßnahmen, die auf die Außenwahrnehmung abzielen, immer wichtiger erscheinen.
Umsätze steigen kontinuierlich
Trotz des erneut verhaltenen Rücklaufs gewähren manche allerdings doch einen Einblick in ihre Tätigkeit – offenbar auch deshalb, weil der Markt für Hausverwaltungen heiß umkämpft ist und mittlerweile von größeren Playern, die österreichweit oder wienweit in großem Umfang agieren, dominiert wird.
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Die stärksten Hausverwalter
Geht man also nach Quadratmetern, dann liegt die IMV mit gut 3,5 Millionen Quadratmetern auf Platz eins. Allerdings ist die ÖRAG diesbezüglich mehr als dicht dran – mit 3,45 Millionen Quadratmetern ist man nicht mehr sehr weit von der IMV entfernt. Platz drei geht an die Arealis mit 1,9 Millionen Quadratmetern. Ein ebenfalls schnelles Wachstum legt die EHL Immobilien Management hin, die im Vorjahr prognostizierten 1,6 Millionen Quadratmeter konnten mit Bravour gemeistert werden. Fünfter sind Sabo + Mandl & Tomaschek Immobilien.
Nach Umsatz
Rechnet man nach den Umsätzen, dann ergibt sich eine leichte Verschiebung – bedingt durch den Umstand, dass eben nicht alle Teilnehmer die Honorarvolumina ausgewiesen haben. Sohin liegt die IMV mit über 10,5 Millionen Euro auf Platz eins, die ÖRAG mit 9,24 Millionen Euro auf Platz zwei und die EHL Immobilien Management ist mit knapp sechs Millionen Euro auf Platz drei.
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Das sind die Herausforderungen
Die Hausverwalter-Branche ist im Umbruch, das ist jedenfalls sicher. Deshalb nämlich, weil gleich eine ganze Reihe an Herausforderungen auf die österreichischen Property Manager zukommen. Ein wesentlicher Punkt, der häufig genannt wurde, ist die fortschreitende Digitalisierung. Besonders das Einrichten einheitlicher Reporting-Standards wird immer virulenter – das bedeutet allerdings auch einen gewissen Aufwand beim Programmieren von Schnittstellen, um die Daten in die Systeme von Auftraggebern implementieren zu können. Nicht minder kritisiert wird die in Österreich vorherrschende Normierungs- und Gesetzesflut. Diese erfordert von den Hausverwaltern ein immenses Fachwissen, vor allem in den Bereichen Recht, Steuern, Buchhaltung und auch Technik. Und dieses Fachwissen muss mit jeder Gesetzesänderung entsprechend angepasst werden. Ebenfalls geändert haben sich auch die Kundenstrukturen. Diese sind mittlerweile viel internationaler geworden, weswegen auch entsprechende Sprachkenntnisse, besonders Englisch, erforderlich sind. Dazu kommt, dass allfällige Reportings internationalen Standards entsprechen müssen, was einen gewissen Mehraufwand für Hausverwalter bedeutet. Eine weitere Herausforderung für die Hausverwalter-Branche ist die Mediatorenfunktion – oder besser: Katalysatorfunktion – zwischen Eigentümer und Mieter. Man setzt daher auf persönliche Betreuung, will auf die jeweiligen Bedürfnisse der beiden Parteien entsprechend eingehen können. Das erfordert maximale Transparenz – und zwar bei sämtlichen Bereichen, die in das Tätigkeitsfeld des Property Managers fallen. Zudem muss der Hausverwalter flexibel sein, starres Festhalten an Prozessen wird als wenig zielführend erachtet. Außerdem ist mittlerweile eine klare Abgrenzung der Leistungen im Rahmen der Hausverwaltung und die darüber hinaus zu leistenden Tätigkeiten schwer zu definieren.
Das Hausverwalter-Ranking können Sie hier als PDF downloaden.
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https://www.immobilien-magazin.at/artikel/so_stark_sind_die_hausverwalter/2017.8711/
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