Wärmebildkamera deckt schonungslos auf, wo Wärme entweicht
Vieles, was unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung problematisch ist, ist dagegen nicht auf den ersten Blick zu sehen. Ungenügende oder marode Fensteranschlüsse gehören dazu. Heizenergie kann dabei in großem Umfang verloren gehen. Der Frankfurter Lutz Soellner aber ist einer, dem solche Schwachstellen nicht entgehen. Er ist Thermograf und nimmt Wohngebäude mit einer Wärmebildkamera unter die Lupe. Und die ist gnadenlos: Je dunkler das Rot auf dem Bildschirm, je mehr Wärme entweicht.
Gestern kümmerte er sich um das Objekt an der Hauptstraße. Der Hausverwalter hatte die Untersuchung bei einem Aktionstag der Stadt Hofheim mit der Mainova gewonnen. Das ist ein wertvoller Preis – die Thermografie kostet bei einem Einfamilienhaus 300 bis 500 Euro, bei größeren Gebäuden deutlich mehr. Der Hausherr bekommt dafür von Soellner einen Bericht samt Fotos und Hinweisen, welche Sanierungsmaßnahmen sinnvoll sein könnten.
Was sich auch finanziell lohnt, das lässt sich so einfach nicht ermitteln. Das hängt von der Art der eingebauten Heizung ab, von den Nutzungsgewohnheiten der Bewohner, von den Investitionskosten. Es werden ganz viele Dämmstoffe zu sehr unterschiedlichen Kosten angeboten. Wer Derartiges ins Auge fasst, sollte sich alles von einem Energieberater durchrechnen lassen, Adressen gibt es etwa beim Energieberatungszentrum des Main-Taunus-Kreises in Hattersheim.
„Wichtig ist, das ganze Haus als komplettes System zu sehen“, sagt Thermograf Soellner. Wechselt man beispielsweise nur die Fenster aus, besteht die Gefahr, dass Luftfeuchtigkeit an kalten Stellen der Innenwände kondensiert und dies unweigerlich zu Schimmelbildung führt.
Kommentar verfassen