Skandal um Hausverwaltung?!
Die Wohnungseigentümer staunten nicht schlecht, als mit Beginn 2018 eine neue Hausverwaltung im „Zentrum im Berg“ ihre Arbeit aufnahm. Alleine durch die richtige Buchung von Geldern ist ihr Haus bei den Rücklagen statt 47.000 nur noch 11.000 Euro im Minus. Noch erstaunlicher finden die Eigentümer, dass bei der Übergabe durch die gemeinnützige GSWB an die neue Hausverwaltung ein zweites Rücklagenkonto nach 20 Jahren wieder auftauchte.
„Wir wissen weder über Ausgaben noch über Einnahmen bescheid, weil dieses Konto in keiner der Eigentümerabrechnungen verfügbar ist“, sagt Wohnungseigentümer Martin Unterdechler. „Es ist im Grunde genommen fast wie ein Schwarzgeldkonto.“
GSWB: „Das ist leider passiert“
Gesetzlich ist die GSWB aus Hausverwaltung dazu verpflichtet, ein für die Wohnungseigentümer transparent einsehbares Konto zu führen oder nachvollziehbar über die Kontoführung zu informieren. „Ob’s ein Fehler in der Buchhaltung war oder in unserer EDV-Abteilung – es ist einfach nicht mitgeteilt worden“, sagt Johann Steckenbauer, Leiter der GSWB-Hausverwaltung. „Das ist leider passiert.“
Eigentümer: Keine Sanierungen aus Geldmangel
Die rund 195.000 Euro Rücklagen wurden der neuen Hausverwaltung überwiesen. Und das Geld werde auch dringend für Sanierungsarbeiten gebracht, sagt Wohnungseigentümer Unterdechler: „Man sieht im Gebäude nicht, dass permanente Erhaltungsarbeiten gemacht wurden – gerade an der Optik, an den Stiegenhäuser. Es gibt Reparaturen, die seit zehn Jahren angemerkt wurden und teilweise nicht gemacht wurden – aus Geldmangel, weil da kein Geld da ist. Da ist jetzt – gerade nach dem Wechsel der Hausverwaltung – fraglich, ob diese Aussagen überhaupt stimmen.“
Auf Grund fehlender Unterlagen ist vieles noch unklar. Ein Ordner war alles, was bisher an die neue Hausverwaltung übergeben wurde – trotz mehrmaliger Nachfrage. „Bedauerlicherweise ist der zuständige Hausverwalter auf Grund eines Unfalls von April weg sechs Monate im Krankenstand gewesen“, sagt Johann Steckenbauer von der GSWB. „Und bedauerlicherweise wurde die Anfrage auch immer nur per E-Mail an diesen Mitarbeiter gerichtet. Hätte der neue Verwalter die Anfrage hochoffiziell an unser Unternehmen gerichtet oder an die Leitung der Hausverwaltung, wäre das umgehend passiert.“ Die GSWB schließt jedenfalls aus, dass den Wohnungseigentümern ein finanzieller Schaden entstanden ist.
„Alle offenen Fragen müssen geklärt werden“
Doch den Eigentümern reicht das noch nicht: „Ich fordere, dass sich drei Parteien an einen Tisch setzen und dass alle offenen Fragen geklärt werden“, sagt die FPÖ-Gemeinderätin Renate Pleininger, selbst Wohnungseigentümerin im Zentrum im Berg. „Dass einfach alle Unterlagen auf den Tisch kommen.“ Seitens GSWB heißt es, dass man dazu jederzeit bereit sei und alles lückenlos dokumentieren und damit aufklären könne.
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