Glyphosathaltiges Unkrautvernichtungsmittel
Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel (Herbizid) – und das am häufigsten eingesetzte Pestizid weltweit. Auch in Deutschland wird es laut Bund auf 40 Prozent der Ackerfläche eingesetzt.
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Bei Glyphosat handelt es sich um ein sogenanntes Breitbandherbizid. Es vernichtet jede Pflanze – es sei denn, sie wurde gentechnisch so verändert, dass sie gegen das Herbizid resistent ist. Der Wirkstoff wird von den Pflanzen über die Blätter aufgenommen, gelangt dann in alle Bestandteile der Pflanze und blockiert einen essentiellen Stoffwechselprozess; die Pflanze stirbt.
Glyphosat lässt sich weder abwaschen, noch wird es anderweitig in nennenswertem Umfang abgebaut. Es reichert sich im Boden an und kann durch Verwehungen oder Auswaschungen auch in Gewässer gelangen. Laut BUND halten sich Rückstände in Futtermitteln und Lebensmitteln bis zu einem Jahr.
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Glyphosat schadet der Artenvielfalt
Je mehr glyphosathaltige Pestizide eingesetzt werden, desto größer ist das Risiko, dass die „Unkräuter“, die damit eigentlich vernichtet werden sollen, resistent gegen den Wirkstoff werden.
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Auch wenn Glyphosat nur auf einem bestimmten Feld ausgebracht wird, lässt sich kaum vermeiden, dass Spuren auch auf benachbarte Äcker gelangen. Je nach Spritzmethode und Wind können so angrenzende Felder massiv belastet werden.
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Das vielleicht größte Problem, das Glyphosat mit sich bringt, ist die Konzentration von Macht in den Händen weniger Konzerne – allen voran Monsanto. Da Monsanto nicht nur Roundup verkauft, sondern auch das Saatgut für Pflanzen, die dagegen resistent sind („Roundup Ready Crops“), verdient der Konzern gleich doppelt. Gleichzeitig macht Monsanto mit dieser Strategie Bauern auf der ganzen Welt von sich und seinen Patenten abhängig.
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Laut BUND lassen sich bei rund 70 Prozent der Deutschen Rückstände von Glyphosat im Urin nachweisen. Bei einer Stichproben-Untersuchung 2013 war etwa die Hälfte der städtischen Bevölkerung aus insgesamt 18 EU-Staaten damit belastet.
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Auch in verschiedenen Produkten, mit denen wir regelmäßig in Berührung kommen, werden immer wieder Rückstände von Glyphosat gefunden: Zum Beispiel in Brot und Brötchen, in Bier und in Damenhygieneprodukten.
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Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Pestizid im März 2015 offiziell als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Damit steht Glyphosat auf der zweithöchsten Gefahrenstufe (2A). Auch Schädigungen des Erbguts sind laut IARC nicht auszuschließen.
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Klar ist aber: Es werden zukünftig strengere Regeln gelten. Die Mehrheit der EU-Staaten stimmte im Juli 2016 dafür, die Auflagen für den Gebrauch von Glyphosat zu verschärfen. Nun müssen die EU-Staaten den Einsatz von glyphosathaltigen Mitteln – einschließlich Monsantos Roundup –beispielsweise in öffentlichen Parks und auf Kinderspielplätzen so weit wie möglich einschränken. Bestimmte Beistoffe (POE-Tallowamine), die in glyphosathaltigen Produkten enthalten sind um die Wirksamkeit zu verstärken, werden verboten.
In einigen EU-Staaten gibt es bereits Teilverbote und Einschränkungen. In Frankreich beispielsweise dürfen Roundup-Produkte nicht mehr in Gartencentern verkauft werden. In den Niederlanden ist es Privatpersonen verboten, Roundup zu verwenden. Und in der Schweiz gelten Anwendungsverbote für bestimmte Orte (zum Beispiel rund um oberirdische Gewässer, an Waldrändern, auf Terrassen und Dächern und an Böschungen).
Tipps: Unkraut bekämpfen ohne Roundup oder Vorox:
- Unkraut erkennen: Nicht alles, was rund um deine Blumen- oder Gemüsebeete wächst, ist Unkraut. Informiere dich über die einzelnen Pflanzen, bevor du einfach alles vernichtest.
- Unkraut jäten: Die effektivste und umweltschonendste Methode ist immer noch, unerwünschte Pflanzen von Hand zu entfernen.
- Mulchen: Mulch aus Holzschnipseln verhindert, dass Unkraut im Beet austreiben kann.
- Hausmittel verwenden: bestimmte Pflanzenjauchen oder sogar Essig helfen unter Umständen genauso gut wie Roundup.
- Neben Mauern und Zäunen kann der Rasentrimmer zum Einsatz kommen, anstatt hier zentimeterbreit Unkrautvertilgungsmittel zu spritzen.
In Österreich sind diese glyphosathaltigen Produkte für den Haus- und Gartenbereich zugelassen:
• Batnatian Super 360
• Clinic Free
• Gallup Biograde 360
• Glyfos
• (Varianten: Dakar, Envision)
• Glypho-Rapid 450
• Keeper Unkrautfrei
• Quex
• (Varianten: Unkrautfrei Premium, Unkrautsalz)
• Resolva Weedkiller
•Roundup
• (Varianten: Roundup 60, Alphee, Easy, Gel, Gel Max, LB Plus, Speed, Spezial, Ultra, Universal)
• Technolit Glyphosat 360
• Unkraut-Entferner
• Unkrautsalz
• (Varianten: flüssig, flüssig Spray)
• Ustinex
• (Varianten: Saison-Unkrautfrei AL, Unkrautsalz flüssig)
•Vorox
• (Varianten: Gierschfrei, Unkrautfrei Direkt AF)
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