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Die mitwachsende Wohnung

Mit den Jahren verändert sich der Raumbedarf von Haushalten. In einer neuen Klagenfurter Wohnanlage kann jede Einheit mit mobilen Trennwänden und wenig Aufwand vergrößert oder verkleinert werden

Wie das System funktioniert, erklärt Wolfgang Ruschitzka, Geschäftsführer der Landeswohnbau und Planer des Wohnhauses in der Klagenfurter Predilstraße: „Jede der zwölf Wohnungen besteht aus einem barrierefreien Grundmodul inklusive eines großen Wohnraums für Schlafen, Wohnen, Kochen und Essen, eines Badezimmers und eines Vorraums.“ Dieses Modul ist 40 Quadratmeter groß; es ist quasi die Standardausführung. Zwischen zwei Grundmodulen liegen jeweils drei einzelne Zimmer, die jeder der zwei Wohnungen zugeordnet werden können. Brauchen die Bewohner also mehr oder weniger Platz, können bis zu drei weitere Zimmer zur Wohnung hinzugefügt oder abgegeben werden.

Der besondere Clou an der Sache: Von jedem der zwei Grundmodule aus können Strom und Heizung für jedes der optionalen Zimmer über bestehende Verteiler weg- oder dazugeschaltet werden. „Das funktioniert ganz ohne Kostenaufwand“, erklärt Ruschitzka.

Will ein Bewohner also Räume abgeben oder die Wohnung vergrößern, muss natürlich der Nachbar mitspielen – „so läuft es im Idealfall“, sagt Ruschitzka. Haben die Bewohner nebenan allerdings keinen Bedarf, ihre Wohnsituation zu verändern, gibt es die Möglichkeit, dass mit Bewohnern aus anderen Stockwerken die Wohnung getauscht wird. „Dazu wurden alle Wohnungen von uns mit Einbauküchen ausgestattet“, sagt Ruschitzka. So könne schnell und ohne Kompromisse das Stockwerk gewechselt werden, „weil keine großen Ablösen anfallen oder gar Küchen ein- bzw. ausgebaut werden müssen. Bei gleicher Ausstattung und gleichen Funktionen fällt Umziehen nicht schwer.“

Bei der Landeswohnbau Kärnten ist man besonders stolz auf das gelungene Projekt, vor allem, weil diese anpassbare Wohnform in Zukunft viele Probleme lösen könnte. Eines davon ist der Wohnungsleerstand. „Wir haben teilweise sehr hohe Kosten zu tragen, weil große Wohnungen leer stehen. Bisher haben wir nur die Möglichkeit, abzuwarten, bis jemand kommt, der den Bedarf hat und sich eine große Wohnung auch leisten kann“, sagt Ruschitzka.

Dass es die Möglichkeit gibt, Wohnungsgrößen zu verändern, werde dennoch nicht dazu führen, dass die Trennwände alle paar Jahre versetzt werden, glaubt der Geschäftsführer. „Vermutlich machen wir nur alle zwanzig bis dreißig Jahre davon Gebrauch.“

http://derstandard.at/2000066378606/Klagenfurt-Eine-Wohnung-die-mitwaechst

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